Gaswerkareal, Bern

 

Studie für ein Stück nachhaltige Stadtentwicklung, 2011
Auftraggeber: Losinger Marazzi, Bern

Das Gaswerkareal ist heute eine nur zum Teil zugängliche Industriebrache im Herzen des Stadtkörpers von Bern, in bester Lage unmittelbar an der Aare und unweit des Zentrums. Ziel der Studie war es, die unterschiedlichen, sich zum Teil widersprechenden Ansprüche an das Gelände - Natur- und Hochwasserschutz, Erholungs,- Erlebnis- und Naturraum sowie Wohnungsdruck - ins Verhältnis zu setzen und Vorschläge für die künftige Entwicklung auszuloten.

Das von Atelier 5 entwickelte Konzept setzt die Prämisse, das Gaswerkareal als wichtigen Teil der Schwemmebene, die von Dalmazibrücke bis zur Schönaubrücke reicht, auch in Zukunft nicht einfach mit der Stadt verwachsen zu lassen, sondern als einen eigenen Bereich im Gefüge von Bern ablesbar zu halten. 

Mit der wiederherstellenden Ergänzung des historischen "Campus" der Ryfffabrik nach Süden hin, wird das trennende Element der Monbijoubrücke überwunden, es wird gleichsam ein Brückenschlag unter der Brücke vollzogen. Weiter Richtung Süden werden Baufelder so gesetzt, dass sie von der Landschaft umspült werden und der Stadt neue Wege und Sichtbeziehungen zur Aare anbieten. Dabei bleibt die markante topographische Kante der Schwemmebene im Süden unbebaut. Die wertvollen baulichen Zeitzeugen, das Gaswerkmeisterhaus, die Direktionsvilla und das Werkstattgebäude werden in einen neuen Kontext gestellt, sie werden zu einem Teil der neue Strukturen. 

Im Ergebnis stehen der Bevölkerung mehr Flächen für die Naherholung zur Verfügung. Gleichzeitig entstehen aber zahlreiche Wohnungen, Atelier- und Gewerbeflächen sowie Raum für kulturelle Einrichtungen.