Verwaltungsgebäude Taubenhalde, Bern

 

Architekturwettbewerb mit Präqualifikation
2015, 4. Rang, 5. Preis
Auslober: Bundesamt für Bauten und Logistik 

Das Bundes-Gebäude, das Gegenstand dieses Wettbewerbs war, liegt im Stadtgrundriss vor der Bundesterrasse, ausserhalb der ehemaligen Stadtmauer, in sehr prominenter Lage am Rande des UNESCO Weltkulturerbes Berns. 

Ausgangspunkt für die neue Erscheinung ist die bestehende statischen Struktur des Gebäudes mit Brüstungen und Stützen und damit der Charakter einer aus Elementen zusammengefügten Architektur der 70er Jahre: Horizontale (Brüstungen) und vertikale Elemente (Stützen) werden als Feinbetonformteile ineinander verwoben und kombiniert mit Fensterelementen in Ganzglasoptik. Im Ergebnis wird das Gebäude in die aktuelle Zeit überführt. 

Das alte Raumerlebnis der dunklen, (zu) grossen Mitte wird durch die starke Gebäudestruktur diktiert. Dies galt es zu aufzubrechen: Die Gebäudekerne werden erhalten, bereinigt und bis ins 3. Untergeschoss geführt. Die mittlere Halle verbindet sich in der Vertikalen durch runde, sich nach oben weitende Deckenöffnungen mit den anderen Geschossen zu einem neuen Atrium. Den oberen Abschluss bildet eine Glaskuppel. Zweigeschossige Aufenthaltsräume in den Gebäudeecken bringen alternierend zusätzlich Licht und Luft in die neue Mitte, das Atrium. Ein offener, kommunikativer Ankunfts- und Begegnungsort mit Durchblicken und der Aussicht in die Stadtlandschaft von Bern entsteht. 

Das Gebäuderaster von 1.25 m ermöglicht eine optimale Flexibilität für die Bürostruktur. So sind Kombinationen verschiedener Bürotypologien (Zellenstruktur oder Multi-Space-Office) möglich. Die starre Struktur des Korridors wird dank eines modularen Möbelsystems zum offenen Begegnungs- und Arbeitsort. Bei den Zellen bringt ein flexibles Trennwandsystem mit Nurglasoptik entlang des Korridors Transparenz und Licht. Platzoptimierte Deckenmodule für die Haustechnik, am Raster ausgerichtet, erlauben eine einfache Erweiterung und Ergänzung bei Nutzungsänderungen. Für Besprechungen und Telefongespräche stehen separate Räume und Nischen zur Verfügung, womit die Arbeitsatmosphäre ruhig und konzentriert bleibt. Zentral beim Atrium liegen die „halböffentlichen“ Sitzungs- und Aufenthaltsräume, die Garderoben und die Service-Points.

Visualisierungen: Taao

2016 Arealentwicklung Waffenplatz Thun2014 Erlenmatt Ost - Baustein 2 Basel